Dinkel: Das wohltuende Getreide

Dinkel gewinnt zunehmend an Bedeutung. Deshalb erfährst du in diesem Artikel mehr über das Urgetreide und seine wertvollen Nährstoffe. Außerdem zeigen wir die Unterschiede zum Weizen auf und gehen auf die Vorteile von Vollkorn ein.

Was ist Dinkel?

Dinkel ist eine Getreideart aus der Spezies Weizen. Grundsätzlich gibt es in der Weizenfamilie die Sorten Emmer, Einkorn, Dinkel, Hart- und Weichweizen. Alle Weizensorten zählen zu den sogenannten Spelzgetreiden. Das bedeutet, eine Spelzhülle umgibt die Körner, um es vor Umwelteinflüssen und Witterungsbedingungen zu schützen. Dieser natürliche Schutz wird vor dem Mahlvorgang entfernt.

In der Vergangenheit wurde der Weizen- dem Dinkel-Anbau vorgezogen, da Weizen ertragreicher ist. Seit den 80er Jahren und der Vollwert-Bewegung erlebt Dinkel ein Revival. Das Getreide ist robust, wächst auf nähstoffarmen Böden und wird häufig in Bio Qualität angebaut. Sein Geschmack glänzt durch einen leicht nussigen Charakter.

Bio Vollkorn Dinkelkörner

Ist Dinkel gesund?

Die Körner enthalten Mineralstoffe, Vitamine und Aminosäuren, die für viele Funktionen im Körper wichtig sind:

  1. Eisenreich: Eisen ist ein essenzielles Mineral und an zahlreichen Vorgängen im Körper beteiligt.
  2. Magnesiumreich: Magnesium ist unerlässlich für den Körper und speziell für Sportler von großem Interesse.
  3. B-Vitamine: Diese Vitamine sind für das Nervensystem sowie das Gehirn wichtig.
  4. Kieselsäure: Der hohe Gehalt an Kieselsäure kann sich positiv auf Haut, Haare sowie Nägel auswirken.
  5. Aminosäure Tryptophan: Tryptophan ist eine essenzielle Aminosäure, die eine Vorstufe des Neurotransmitters Serotonin ist. Tryptophan gilt als sogenannter „Stimmungsmacher“ und reguliert den Appetit.

Des Weiteren wird ihm eine wärmende Wirkung nachgesagt. Hildegard von Bingen war Befürworter des Urgetreides und schrieb einst: „Der Dinkel ist das beste Getreidekorn, es wirkt wärmend und fettend, ist hochwertiger und gelinder als alle anderen Getreidekörner.“

Aufgehende Sonne über der schönen burgenländischen Landschaft.

Dinkel vs. Weizen

Während Dinkel wetterbeständiger ist und auf nährstoffarmen Boden wächst, ist Weizen ertragreicher. Dinkel enthält im Gegensatz zu Weizen mehr hochwertiges Eiweiß. Weizen ist proteinärmer, jedoch eher für Gluten-sensitive Menschen geeignet.

Die Vorzüge und Unterschiede sind vielfältig. Die Wahl der Getreidesorte ist abhängig je nach Bedarf. In unserer Gesellschaft werden zahlreiche Produkte mit Weizenmehl hergestellt. Dinkel ist eine willkommene Abwechslung und sorgt für eine vielfältigere Nährstoff-Versorgung.

Weizenmehl auf der Mehlschaufel
Dinkelmehl in der Schüssel

Das gibt es bei Dinkel zu beachten:

  1. Bei einer Weizen-Unverträglichkeit kannst du auf Produkte aus Dinkel zurückgreifen.
  2. Bei einer Zöliakie oder einer Gluten-Unverträglichkeit darfst du kein Getreide verzehren. Alle Sorten enthalten Gluten und eignen sich nicht. Bei Zöliakie musst du auf glutenfreie Produkte ausweichen, wie zum Beispiel:

3. Dinkel ist nicht automatisch Vollkorn. Produkte aus Dinkel bestehen aus dem Mehlkörper der Dinkelkörner. Produkte aus Vollkorn Dinkel bestehen aus dem Mehlkörper, der Schale und dem Keimling der Körner. Aufgrund der enthaltenen Ballaststoffe, Vitamine und Mineralstoffe raten viele Experten zu Vollkorn Dinkelprodukten.

Dinkel oder Vollkorn: Was ist besser?

Bei Dinkel handelt es sich um eine Getreideart, die eine Unterart des Weizens ist. Dabei muss man zwischen hellem und Vollkorn Dinkel unterscheiden.

Heller Dinkel:

Produkte, die den Namen „Dinkel“ tragen bestehen aus dem Mehlkörper der Körner. Die Farbe des Mehls ist hell, ähnlich zum Weizenmehl.

Vollkorn Dinkel

Produkte, die den Namen „Vollkorn Dinkel“ tragen, bestehen aus dem Mehlkörper, der Schale und dem Keimling der Körner. Vollkorn beschreibt somit die Beschaffenheit des Getreides. Das Vollkornmehl hat eine intensivere Farbe aufgrund der dunklen Schale und des Keimlings.

Speziell in den Randschichten der Körner befinden sich die wertvollen Bestandteile. Diese versorgen den Körper mit Ballaststoffen, Mineralstoffen und Vitaminen:

Ballaststoffe:

Früher als „Ballast“ angesehen, wissen wir heut über die Vorteile Bescheid. Bei Ballaststoffen handelt es sich um Faser- und Quellstoffe, die unverdaulich sind. Mit ausreichend Flüssigkeit im Magen quellen sie auf. Sie putzen den Darm von Innen, stimulieren die Verdauung und fördern die Darmtätigkeit. Des Weiteren tritt durch Ballaststoffe ein schnelleres Sättigungsgefühl ein.

Vitamine:

Vollkorn Dinkelmehl enthält vielfältige Vitamine, wie: Vitamin B2 – Riboflavin, Vitamin B3 – Niacin, Vitamin B6 – Pyridoxin, Vitamin A, Vitamin C und Vitamin E.

Mineralstoffe und Spurenelemente:

Neben Ballaststoffen und Vitaminen, enthält Vollkorn Dinkelmehl auch Mineralstoffe und Spurenelemente wie Eisen, Magnesium oder Zink.

Fazit:

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass heller Dinkel eine bessere Wahl als Weizen ist, da er bekömmlicher und nährstoffreicher ist. Vollkorn Dinkel stellt eine noch gesündere Option dar, da er noch mehr Nährstoffe und die wertvollen Ballaststoffe enthält. Allerdings spielt die individuelle Konstitution bei der Wahl des Getreides eine wesentliche Rolle. Nicht jeder verträgt alle Getreidesorten gleichermaßen oder kann Vollkornprodukte gut verdauen. Daher ist es wichtig, auf die eigenen Bedürfnisse zu achten und das Getreide auszuwählen, das am besten vertragen wird.

Mehr über Vollkorn kannst du in unserem Beitrag: „Alles rund um Vollkorn“ nachlesen.

Backen mit Dinkel
Handsemmel backen mit Dinkel

Backen mit Dinkel: 4 Tipps

Dinkel eignet sich zum Backen von Broten, Kleingebäck, Keksen, Kuchen aber auch Süßspeisen wie Palatschinken oder Kaiserschmarren. Hier ein paar Tipps und Tricks, um erfolgreich damit zu backen:

  1. Mehl 1:1 ersetzen: Dinkel weist ähnliche Backeigenschaften wie der Weizen auf. Du kannst das Mehl daher 1:1 ersetzen.
  2. Klebereiweiß: Unterschiedliche Mehlsorten bedeuten verschiedene Klebereiweiße. Sei daher beim Kneten vorsichtig und gehe mit den Teigen schonend um.
  3. Mehr Flüssigkeit: Durch den höheren Eiweißgehalt benötigt der Dinkelteig mehr Flüssigkeit. Sei vorsichtig bei der Zugabe der Flüssigkeit und füge sie langsam hinzu.
  4. Mehr Zeit: Durch den höheren Eiweißgehalt und Flüssigkeitsbedarf, braucht der Teig eine längere Rast-Zeit um entsprechend reifen zu können.

Mit diesen Tipps stellst du garantiert fest, dass Backen mit Dinkelmehl nicht nur einfach, sondern auch sehr lecker und gesund sein kann. Viel Spaß beim Ausprobieren!

 

Bio Vollkorn Dinkelkörner

FAQs

Was ist Dinkelmehl?

Dinkelmehl wird aus dem Mehlkörper des Dinkelkorns gewonnen.

Was ist Vollkorn Dinkelmehl?

Dinkelmehl wird aus den Randschichten, dem Keimling und dem Mehlkörper des Dinkelkorns gewonnen.

Wo Dinkel kaufen?

Dinkel-Körner, -Flocken, -Mehl sind in Bäckereien, gut sortierten Supermärkten oder Reformhäusern erhältlich.

Wie Dinkel kochen?

Um die Kochzeit zu verkürzen, weichst du die Körner über Nacht ein. Anschließend kochst du die Körner rund 20-30 Minuten weich.

Dinkelflocken können wie Haferflocken roh mit Milch, Joghurt oder einer pflanzlichen Alternative verzehrt werden. Beim Zubereiten eines Porridge benötigen die Dinkel-Flocken wenige Minuten Kochzeit.

Ist Dinkelmehl gut für den Darm?

Vollkorn Dinkelmehl besteht neben dem Mehlkörper aus der Schale und dem Keimling. Dadurch enthält es mehr Ballaststoffe, die als Quell- und Füllstoffe agieren. Sie „putzen“ den Darm von Innen und können sich förderlich auf die Verdauung sowie die Darmtätigkeit auswirken.